Biene Fiene zeigt die Museumswelt


Freuen sich über den gelungenen Film über die Gescheraner Museen (v.l.): Sebastian Rohling, Reinhold Gertz, Franz-Josef Menker, Dr. Hanna Koch, Kerstin Uphues, Karl-Heinz Löderbusch, Anne Trepmann, Clemens Kösters, Rüdiger Sondermann, Monika Niehues und Theo Heenen.
Foto: js

Gescher. Biene Fiene ist das besonders bei Kindern beliebte Maskottchen des Bienenmuseums an der Lindenstraße. Aber Fiene kann noch mehr: Sie fliegt gerne über und durch die Museen in Gescher und Hochmoor, um zu zeigen, was es hier alles zu entdecken gibt. In wenigen Tagen wird dieser Rundflug, über eine spezielle Drohne mit Kamera umgesetzt, online auf der Seite www.museen-gescher.de zu sehen sein. Die Idee für diesen Imagefilm ist in der Arbeitsgemeinschaft (AG) Kultur und Museen geboren worden, die in den vergangenen Jahren viel bewegt hat. Am Donnerstag wurde die Vorabversion des Films den AG-Mitgliedern im Sitzungssaal des Rathauses gezeigt. „Das ist klasse geworden“, freute sich nicht nur Erste Beigeordnete Kerstin Uphues über das Ergebnis.

Produziert hat diesen Film der Gescheraner Sebastian Rohling zusammen mit Kay Holland (Professional Dronework). „Fliegerisch war das gar nicht so einfach“, erzählt Rohling. Denn die Drohne – alias Biene Fiene – fliegt zum Beispiel durch das geöffnete Fenster unterhalb des Glockenspiels ins Museum. Da ist die Drohne einmal gegen das Mauerwerk gerumpelt, blieb aber unbeschädigt. „Für sowas ist diese Drohne extra ausgelegt“, erläutert Rohling. Biene Fiene konnte weiterfliegen…

4,43 Minuten dauert der mit Musik und dezentem Vogelgezwitscher hinterlegte Film. Zum Auftakt sehen die Zuschauer emsige Bienen, bevor der Anflug auf das Bienenmuseum beginnt. Durch die dortige Ausstellung geht es wieder nach draußen, wo der Museumshof aus der Vogelperspektive zu sehen ist. Nächstes Ziel ist das Heimatmuseum, wo Biene Fiene am lodernden Kaminfeuer vorbeifliegt. Backofen, Glockenmuseum und das (D)Torfmuseum in Hochmoor mit seinem multifunktionalen Bildschirmtisch sind weitere Stationen. Am Ende vermittelt der Film die zentrale Botschaft: „Noch mehr entdecken – Glockenstadt Gescher – Besuchen Sie uns!“

Fördermittelgeber haben dieses Projekt möglich gemacht. 2000 Euro hat der Heimatverein über den Topf „Heimat-Scheck“ von der Bezirksregierung ergattert. Und die Sparkasse Westmünsterland ist als Sponsor mit im Boot: „Sehr gelungen. Der Film mach Appetit, Gescher zu besuchen“, lobte Regionalleiterin Anne Trepmann Idee und Umsetzung.

Ähnlich der Tenor bei Kerstin Uphues: Der gelungene Film sei ein Ergebnis der jahrelangen Zusammenarbeit in der AG Kultur und Museen. „Wir sind hier eine Kultureinheit und arbeiten sehr gut zusammen“, sagte sie und würdigte das ehrenamtliche Engagement aller Beteiligten. Ähnlich positiv äußerte sich Clemens Kösters: „Der Film hat was und kommt richtig gut rüber“, meinte er. Auch die Neugestaltung des Bienenmuseums werde sichtbar. Kulturmanagerin Dr. Hanna Koch freute sich, dass das facettenreiche museale Angebot in Gescher und Hochmoor in diesem Film gebündelt präsentiert werde – das sei die Grundidee gewesen. Bis Ende nächster Woche soll er in den digitalen Medien abrufbar sein. „Wir wollen das möglichst breit streuen“, ergänzt Uphues. Neben der eigenen Museums-Homepage soll der Film möglichst auch auf den Seiten von Stadtmarketing und Naturpark Hohe Mark platziert werden. Zusätzlich ist beabsichtigt, eine Kurzversion über die Social-Media-Kanäle zu verbreiten. Und wer weiß: Vielleicht fliegt Biene Fiene demnächst noch weiter zu Zielen im Stadtpark und im Berkeltal, wenn dort bereits angedachte Projekte (Lehrpfade für Natur und Bienen) verwirklicht werden.
www.museen-gescher.de

Gescherer Zeitung

Bienenmuseum wird Naturparkhaus

Alle sind am kommenden Samstag zum Naturparktag auf dem Museumhof eingeladen

Gescher. Mit dem Bienenmuseum an der Lindenstraße verfügt Gescher über einen Schatz, der noch nicht die gebotene Aufmerksamkeit findet. Das soll sich nun ändern. „Unser Bienenmuseum wird offiziell Naturparkhaus“, freut sich Erste Beigeordnete Kerstin Uphues. Damit wird das kleine Museum im Heinrich-Hörnemann-Haus eine überregional vermarktete Einrichtung des Naturparks Hohe Mark. Gewürdigt wird diese Anerkennung mit einem „Naturparktag“ am Samstag, 18. Mai. Von 11 bis 16 Uhr wird auf dem Museumshof in Gescher ein attraktives Programm geboten, zu dem alle Interessierten -besonders auch Familien mit Kindern – eingeladen sind.

Eigentlich ist der Internationale Museumstag am 19. Mai. „Bei uns in Gescher findet die Hauptaktion am 18. Mai statt“, sagt Kulturmanagerin Dr. Hanna Koch. Das Glockenmuseum ist an diesem Wochenende an beiden Tagen bei freiem Eintritt geöffnet. Im Vordergrund steht aber das Bienenmuseum, weil es offiziell Naturparkhaus wird. Dagmar Beckmann, die Geschäftsführerin des Naturparks Hohe Mark, wird ein Hinweisschild mitbringen und deutlich machen, warum das Bienenmuseum für den Naturpark wichtig ist. Immerhin haben im großen Naturpark Hohe Mark, zwischen Münsterland, Niederrhein und der nördlichen Ruhr-Metropole gelegen, bis dato nur acht Einrichtungen dieses Qualitätssiegel bekommen. „Voraussetzungen dafür waren unter anderem Barrierefreiheit und regelmäßige Öffnungszeiten“, erläutert Theo Heenen vom Imkerverein. Beides sei nun gewährleistet, was für die Ideengeber in der Arbeitsgemeinschaft Kultur und Museen ein schöner Erfolg sei. Uphues ergänzt: „Die Vermarktung des Bienenmuseums und unserer Museen insgesamt über den Naturpark Hohe Mark hat genau die Strahlkraft, die wir uns wünschen.“

Freuen sich über die Anerkennung des Bienenmuseums als Naturparkhaus (v.l.): Theo Heenen (Imkerverein), Erste Beigeordnete Kerstin Uphues, Kulturmanagerin Dr. Hanna Koch, Clemens Kösters, Elmar Rotherm, Reinhold Löhring und Rüdiger Sondermann. Foto: Jürgen Schroer

Das Kommen am Naturparktag lohnt sich, denn geboten wird viel Informations, Spaß und Unterhaltung: Rollende Waldschule, Imkerquiz, Infomobil Hohe Mark, Live-Musik mit „Tinnitus“ aus Darfeld, Aktion „Wir suchen die Bienenkönigin“, Stockbrotbacken am Heimathaus und vieles mehr. Dazu gibt es Waffeln, Bratwurst, Kaltgetränke, Kaffee und Glockenkekse. Alle Museen sind kostenfrei zugänglich. Auch Hochmoor ist eingebunden: Das D(T)orfmuseum ist mit einem Info-Stand im Glockenmuseum präsent.

Ein besonderer Clou ist ein Bienenflug durch die Museen. Ein per Drohne aufgenommener Film, der mit Fördermitteln produziert worden ist, zeigt die Gescheraner Museen aus den Augen von „Biene Fiene“. Hier darf sich das Publikum auf eine Vorabversion des frisch produzierten Werkes freuen.

Und alles soll noch weiterentwickelt werden. Wer das Naturparkhaus Bienenmuseum besucht, soll künftig noch mehr Natur erleben können – etwa bei einem Abstecher ins Berkeltal. Dort entstehen demnächst ein Naturerlebnispfad und ein attraktiver Spielplatz.
www.naturpark-hohe-mark.de

Gescherer Zeitung

Stadt-TV zeigt Film-Jahresrückblick 2022

GESCHER. Film ab heißt es am kommenden Wo­chenende wieder im gro­ßen Sitzungssaal des Rathauses. Das Team vom Stadt-TV lädt am Sams­tag (11.11) um 15.30 Uhr und am Sonntag (12. 11.) um 15 Uhr zum traditionellen Jahres­rückblick ein. Die Zu­schauer dürfen sich auf einen interessanten Quer­schnitt der lokalen Er­eignisse im Jahr 2022 freu­en. Kaltgetränke am Samstag und Kaffee und Gebäck am Sonntag werden in den Pausen zum Selbstkostenpreis ange­boten. Der Eintritt ist frei. Für Spenden steht eine Spendenbox bereit. Das Rathaus ist barrierefrei und für Rollatoren und Rollstühle kein Hinder­nis. „Wir freuen uns auf ein volles Haus und wün­schen allen Gästen in die­sen dunklen November­tagen einen unterhaltsa­men Nachmittag“, teilen die Initiatoren des Film­kreises mit.

Gescherer Zeitung

Sinnbild fürs lokale Mühlenwesen

Tonnenschwerer Mühlstein auf dem Museumshof der Öffentlichkeit übergeben

Gescher. -JS- „Das Wandern ist des Müllers Lust“, klang es am Dienstagabend vielstimmig über den Museumshof. Das Lied war als Dankeschön an Michael und Annette Schulze Ising gedacht, die einen neuen Hingucker für die museale Anlage gestiftet haben: einen fast mannshohen Mühlstein aus Beton, der etwa 1,5 Tonnen wiegt Beim Heimatverein war die Freude groß: „Der Stein stellt eine Erinnerung an das Mühlenwesen in Gescher dar“, sagte Franz-Josef Menker und verwies auf die eigens angebrachte Info-Tafel an der Seitenwand der Remise, wo auch der Mühlstein seinen neuen Standort gefunden hat Zwei Säcke mit Weizenkorn und Mehl symbolisierten, welche Funktion Steine dieser Art in früheren Zeiten hatten.

Zufall war es, dass Menker in Dülmen einen Mühlstein vom Hof Schulze Ising (früher Alfers) in Gescher entdeckte. So etwas passt auch auf unseren Museumshof, dachte sich der Heimatfreund und stieß beim jetzigen Hofinhaber Michael Schulze Ising auf offene Ohren. Dieser besitzt noch mehrere Mühlsteine, die sein Vater Ludwig Schulze Ising vor etwa 30 Jahren aus Beton gegossen hatte. Ein Exemplar wurde unlängst mit einem Kranwagen der Baufirma Bernhard Nieland zum Museumshof transportiert und dort aufgestellt Die Schlosserei des Heimatvereins unter der Leitung von Norbert Wolters fertigte die Befestigungselemente.

Bei herrlichem Sommerwetter nahm Menker die Mitglieder des Dienstagskreises im Heimatverein und etliche Gäste mit in die Geschichte des lokalen Mühlenwesens. Bis 1819 war Alfers Mühle an der Berkel die einzige Korn-, Öl- und Sägemühle in Gescher. Mit drei Mahlgängen gehörte diese mit Wasserkraft betriebene Mühle zu den größten in der Umgebung. Eigentümer waren bis 1858 die Herren von Gemen, danach gehörte die Mühle – heute als Wohnraum genutzt – dem Hof Schulze Alfers. „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, diese Regel galt von alters her, allerdings mit zwei Ausnahmen: „Die Eigentümer hatten Vorrechte und auch die sogenannten Steinbauern“, erläuterte Menker. Dabei handelte es sich um jene Bauern, die für den Transport und den Einbau der tonnenschweren Mühlsteine zuständig waren und dabei bis zu acht Pferde einsetzen mussten. Ihr Korn wurde vorrangig gemahlen.

Mit der Alleinstellung der Alferschen Mühle war es 1819 vorbei, als der Bauer Schulze Egberding am Oberlauf der Berkel in Tungerloh-Pröbsting eine weitere Korn- und Ölmühle errichtete, später auch eine Sägemühle. Die dritte Mühle in Gescher entstand 1858 auf dem heutigen Gelände Schweers-Pennekamp – praktisch in Sichtweite zum Standort des großen Mühlsteines auf dem Museumshof. Müller Betting betrieb diese Anlage mit einer zwölf PS starken Dampfmaschine, Nachfolger Heinrich Beuker erweiterte den Dampf-Röhrenkessel. „Der dazugehörige Schornstein hat die Silhouette von Gescher lange mitgeprägt“, so Menker. 1968 sei diese Mühle abgebrochen worden.

Einig waren sich alle Beteiligten, dass der Mühlstein gut auf den Museumshof passt und in Verbindung mit der Info-Tafel ein wichtiges Stück Heimatgeschichte darstellt. Wer wollte, konnte bei der Übergabe noch mehr erfahren, zum Beispiel, dass es sich beim gespendeten Stein um einen „Steher“ handelt. Auf diesem drehte sich früher ein „hängend“ gelagerter Stein, „Läufer“ genannt.


Freuen sich über die Übergabe dieses tonnenschweren Mühlsteines an Heimatverein und Öffentlichkeit (v.l.): Franz-Josef Menker, Heimatvereinsvorsitzender Elmar Rotherm, Kulturmanagerin Dr. Hanna Koch und die Stifter Michael und Annette Schulze Ising.
Foto: Jürgen Schroer

Gescherer Zeitung

Alte Traditionen leben neu auf

Markt auf dem Museumshof wird sehr gut angenommen


Andrea Boing erklärt den Kindern, wie Flachs verarbeitet wird. Später bietet sie noch Führungen durchs Heimathaus an. Fotos: Sebastian Schütte

von Sebastian Schütte

Gescher. Der Rauch vom Ofen ist für Besucher schon auf dem Westerkamp zu sehen und der Duft des Bauernbrotes kommt den Gästen bereits am Eingang entgegen. Elmar Rotherm und seine Bäckermannschaft fegen die Asche aus dem Ofen und schieben die nächsten Laibe hinein. „In jedem Durchgang backen wir jeweils zwischen 42 und 45 Brote“, heißt es. Auf dem Museumshof ist eine ganze Menge los. Der Bauernmarkt, auf dem viele Aussteller ihr altes Handwerk präsentieren, kommt bei den Besuchern gut an. „Gegen 11 Uhr war es hier brechend voll. Jetzt gegen Mittag flaut es etwas ab“, sagt Birgit Meyer vom Stadtmarketing, die mit ihrem Team den Markt organisiert hat.

Überraschend für sie ist, dass sehr viele Familien mit ihren Kindern den Markt besuchen. „Ich hätte eher gedacht, dass der Markt die Älteren anzieht, aber insgesamt wird er von allen bombastisch angenommen“, so Meyer. Die Aussteller locken mit vielen lokalen Produkten und alten Techniken zum Herstellen von Waren. An einem Stand werden durch Klöppeln verschiedene Produkte wie Hemden, Schals oder auch Schmuck hergestellt. Ein anderer Stand verkauft gedrechselte Holzprodukte. „An diesem Stück saß ich ungefähr 15 Stunden“, sagt Drechsler Kurt Jakobs mit Blick auf sein teuerstes Produkt, das er für 130 Euro abgeben würde. Das sei für ihn aber die absolute Obergrenze. Besonders viel Andrang gibt es bei der Bäckermannschaft des Heimatvereins. Dort backen die Bäcker schon seit morgens. Insgesamt etwa 220 Brote sind es am Ende, die zu einem annehmbaren Preis verkauft werden.


Die Bäckermannschaft des Heimatvereins backt schon seit morgens Brote. In fünf Durchläufen werden etwa 220 Brote gebacken.

Für Kinder bietet der Markt auch einige Attraktionen. Markus Lanfer hat seine Schafe zur Verfügung gestellt, die bei den kleineren Gästen sehr beliebt sind. Ebenfalls beliebt ist der Stand von Andrea Boing, die den Prozess erklärt, wie aus Flachs Leinen gemacht wird. Daneben lädt sie zu kostenlosen Führungen im Heimathaus ein – zum großen Teil auf Platt.

Viele Stände bieten regionale Nahrungsmittel an. Hof Menker verkauft viele verschiedene Gemüsesorten, darunter Salatköpfe, die am Morgen erst frisch geerntet wurden. Hof Keil lockt die Besucher mit selbst gemachten Beefburgern. Bibo Natur hat ebenfalls allerhand regionale Produkte, darunter Gemüse, Obst, Eier, Nudeln und Wein.

Auch die Imker Josef Leinen und Heinrich Osterkamp haben einen Stand, an dem sie Honig zum Probieren anbieten und sogar Waben, die man als Kaugummi kauen kann.


Die wolligen Schafe von Markus Lanfer sind ein besonderer Magnet für Kinder.

Gescherer Zeitung

Schaufenster für regionale Produkte

Am kommenden Sonntag (4. 6.) findet erstmals der „Markt auf dem Museumshof“ statt

Gescher. Wer regionale Produkte probieren und kaufen oder altes Handwerk erleben möchte, ist am Sonntag (4. 6.) auf dem Museumshof richtig. Dort lädt das Stadtmarketing von 11 bis 17 Uhr erstmals zum „Markt auf dem Museumshof“ ein und hofft auf viele Besucher. „Das soll ein wiederkehrendes Event werden“, sagt Mitorganisatorin Birgit Meyer und wünscht sich eine große Resonanz, damit sich der Aufwand der Aussteller und Akteure lohnt. An manchen Ständen ist Mitmachen angesagt, auch für Kinder. Und da auch die Wettervorhersage passt, könnte der erste Markt eine rundum gelungene Sache werden.

Die Idee für eine Art Bauernmarkt ist über den Arbeitskreis Kultur und Museen an das Stadtmarketing herangetragen worden und sollte ursprünglich schon 2022 stattfinden. Aufgrund der Sperrung des Hörnemann-Hauses konnten die Bäcker des Heimatvereins nicht mitmachen, sodass eine Attraktion gefehlt hätte. „Deshalb haben wir die Premiere um ein Jahr verschoben“, so Birgit Meyer. Das Konzept sei so angelegt, dass Familien mehrere Stunden verweilen könnten.


Organisatoren, Akteure und Aussteller hoffen, dass der erste „Markt auf dem Museumshof“ am kommenden Sonntag gut angenommen wird. Im Bild (von links): Birgit Meyer, Renate Tenkamp, Andrea Boing (Flachsen für Kinder), Elke Würz und Ruth Neumann. Foto: Jürgen Schroer

Zu den Ausstellern zählt Markus Lanfer aus Hochmoor, der alles „rund ums Schaf“ zeigt. Er grillt Würstchen vom Schaf und verkauft Fleisch- und andere Produkte wie Seifen und Felle. Hof Keil kommt mit Beefburgern zum Verzehr, Finnebier und präsentiert Picknickkörbe. Regionales Eis gibt es am Stand von Bibo Natur zu kosten. Außerdem bringen Werner und Renate Tenkamp Erdbeeren, Kartoffeln, Eier, Bionudeln, Gemüsepflanzen und eingekochte Gläser mit. Wer möchte, kann Schwarzbrot aus Backmischungen mit Dip probieren, aber auch Säfte und Kaffee. Abgerundet wird dieses Angebot durch Dekoteile, Sommerhüte und Gießkannen. Auch der Hof Menker aus Tungerloh fährt allerhand auf: Salat, Kohlrabi, Lauchzwiebeln, Petersilie, Mangold, Kartoffeln…

Mit von der Partie ist auch die Bäckermannschaft des Heimatvereins, die das leckere Steinofenbrot produziert „Das zieht die Gescheraner automatisch zum Museumshof“, weiß Elke Würz vom Stadtmarketingteam. Außerdem bietet der Heimatverein Kaffee und Kuchen im Brauhaus an.

Das Rahmenprogramm zum Thema altes Handwerk kann sich ebenfalls sehen lassen. Spinner, Weber, Korbflechter, Drechsler, eine Strickerin und eine Handarbeitsgruppe lassen sich über die Schulter schauen. Die Imker dürfen ihr Museum für einen Tag öffnen und zeigen hier den Film „Tagebuch der Biene“. Sie erklären ebenfalls ihr Handwerk und planen eine Malaktion und Kerzendrehen für Kinder. Außerdem können Gäste verschiedene Honige kosten.

Eine weitere Attraktion für Kinder ist Flachsen, das Andrea Boing als museumspädagogisches Programm anbietet. Wer möchte, kann hier Stoff kreativ bestempeln. Außerdem können Interessierte um 11 und 14 Uhr an Führungen über den Museumshof teilnehmen, sodass weitere Einblicke in vergangene Zeiten möglich sind. Alles in allem ein stimmiges Programm für Jung und Alt, findet Birgit Meyer. Sie hofft, dass sich der Markt auf dem Museumshof etabliert und künftig einmal jährlich im Mai/Juni als Schaufenster für regionale und lokale Produkte und Anbieter dienen kann.

Gescherer Zeitung

Gescher bietet Highlights zum Museumstag

Foto: Michael Sander

Am kommenden Sonntag (21.5.) ist Internationaler Museumstag. Das T(D)orfmuseum in Hochmoor, das Heimathaus auf dem Museumshof Gescher und das Westfälische Glockenmuseum öffnen dann von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt in die Museen und sämtliche Angebote sind an diesem Tag frei. Außerdem werden ein neuer Themenraum der Dauerausstellung sowie die Kabinettausstellung „Gießer – Glocken – Geschütze“ zum Themenjahr 1623, Schlacht im Lohner Bruch, im Glockenmuseum eröffnet. Die Ausstellung widmet sich dem Bronzeguss und den Lebensbedingungen in der Frühen Neuzeit. Führungen sind um 13 Uhr und um 15 Uhr vorgesehen.

Gescherer Zeitung

Kriegswirren künstlerisch aufbereitet

Ausstellungen zum 400. Jahrestag der Schlacht im Lohner Bruch

Von Florian Schütte

Gescher. Es muss ein Gemetzel gewesen, das sich heute kaum noch jemand vorstellen kann. Doch 400 Jahre nach der Schlacht im Lohner Bruch bei Stadtlohn während des 30-jährigen Krieges und 375 Jahre nach dem Westfälischen Frieden gewinnen die Themen Gewalt, Kriegsverbrechen, aber auch Wege zum Waffenstillstand wieder an Aktualität. Mit einem Dreiklang von Ausstellungen beteiligt sich die Stadt Gescher am kreisweiten Themenjahr unter dem Titel „1623 – Zwischen Himmel und Hölle“. „Man kann die Gewalterfahrung nur künstlerisch verarbeiten, weil sie rational nicht zu begreifen ist“, sagt Franz-Josef Menker vom Heimatverein.


Nicht nur das Heimathaus mit seiner zeitgenössischen Architektur soll Anlaufpunkt werden, auch in zwei Ausstellungen im Rathaus und im Glockenmuseum soll die Schlacht im Lohner Bruch aufgearbeitet werden. Darauf freuen sich (v.l.) Künstler Reinhard Tempelmann (Postmodern), Heimatvereinsvorsitzender Elmar Rotherm, Museumsleiterin Dr. Hanna Koch und Franz-Josef Menker vom Heimatverein.
Foto: Florian Schütte

Entsprechend bereitet Reinhard Tempelmann von Postmodern zusammen mit seinem Team von neun weiteren Künstlerinnen eine Ausstellung vor, die vom 1. September bis zum 13. Oktober im Rathaus zu sehen sein wird. „Wir stellen Gewalt, Krieg, aber auch Frieden auf andere Weise dar“, sagt Tempelmann beim Pressegespräch. „Die Ausstellung soll weniger die Gräueltaten des 30-jährigen Krieges zeigen als vielmehr die Entstehung von Gewalt“, erläutert der Künstler. Über 30 Werke sollen die Ausstellung am Ende bereichern.

Bereits am 21. Mai wird es im Glockenmuseum die Sonderausstellung „Gießer – Glocken -Geschütze“ geben, die sich dem Bronzeguss in der Frühen Neuzeit sowie dem sozialen Aufstieg der Gießer widmen wird. „Dazu haben wir unseren Kanonenraum neu gestaltet“, berichtet Museumsleiterin Dr. Hanna Koch. Dort steht eine historische Kanone von 1644.

Dritter Anlaufpunkt soll vor allem an den Dienstagen im Herbst das Heimathaus werden. „Es spricht in seiner Gesamtheit für die damalige Zeit“, sagt Menker. Dienstags sei dann immer jemand vom Heimatverein zugegen, der die Geschichte „aus verschiedenen Blickwinkeln“ beleuchten könne.

Den Beteiligten ist bewusst, dass es sich um ein sensibles Thema handelt. „Dass es leider wieder so aktuell ist, war bei den ersten Gesprächen nicht geplant“, sagt Koch mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine vor 14 Monaten. „Wir stellen auch keine Volks- und Heldensagen dar, sondern die bittere Wirklichkeit“, fügt Menker hinzu. Und die ist, „dass etwa vier Millionen Menschen damals im 30-jährigen Krieg zu Tode gekommen sind“, wie Heimatvereinsvorsitzender Elmar Rotherm nachgelesen hat.


Die Literatur zur Geschichte der Bauernschaften Estern und Büren haben die Beteiligten schon mal gewälzt.

Gescherer Zeitung

Spinnen, weben, waschen

Offene Führung auf dem Museumshof rund ums Thema Wäsche

Bei einer Führung auf dem Museumshof bekommen die Besucher unter anderem Informationen darüber, wie in früheren Zeiten Wäsche gewaschen wurde.
Foto: Heimatverein Gescher e.V.

GESCHER. Zu einer offenen Führung rund um das The­ma Wäsche lädt das Muse­umsteam alle interessierten Besucher am Freitag (2. Sep­tember) ein. Beginn ist um 17 Uhr auf dem Museums­hof in Gescher.

Am Michaelstag Ende Sep­tember begann früher das Anspinnen. Viele Familien fertigten in der kalten Jah­reszeit Textilien im Nebener­werb. Zahlreiche Arbeits­schritte waren notwendig, um aus Flachs Leinenstoffe zu weben. Der Wäsche­schrank war der ganze Stolz der Hausfrau. Wie mühsam die „große Wäsche“ war und warum noch heute die „schmutzige Wäsche“ eine gängige Redewendung ist, können die Besucher an­hand einer Ausstellung his­torischer Gerätschaften an­schaulich nachvollziehen.

Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt mit einem echt westfälischen Imbiss wie zu alten Zeiten. Die Teil­nahmegebühr einschließlich Verkostung  beträgt fünf Euro, Kinder können kos­tenlos teilnehmen. Treff­punkt ist im Westfälischen Glockenmuseum in Gescher.

Um Anmeldung unter Tel. 02542/7144 oder per Mail an museum@gescher.de wird gebeten.

Nachricht der Gescherer Zeitung

Ins Fettnäpfchen getreten

Foto: Michael Sander

GESCHER. „Ins Fettnäpfchen getreten“ oder „einen Zacken zugelegt“ – viele Sprichwörter und Anekdoten verraten noch heute allerhand über Sitten und Bräuche in frü­heren Zeiten. Was es da­mit auf sich hat, können historisch Interessierte in Gescher am kommen­den Freitag (1. Juli) um 17 Uhr bei einem kurzwei­ligen Gang über den Museumshof und durch das Heimathaus aus dem 17. Jahrhundert er­fahren. Echt westfäli­scher Schnaps, Pumpernickel und Bier nach mit­telalterlichem Rezept run­den die Veranstaltung mit einem authentischen Geschmackserlebnis ab. Die Führung dauert eine Stunde. Die Teilnahme­gebühr einschließlich Ver­kostung beträgt fünf Euro. Treffpunkt ist am Heimathaus auf dem Museumshof in Gescher. Um Anmeldung unter Tel. 02542-7144 oder per Mail an museum@gescher.de wird gebeten.

Nachricht der Gescherer Zeitung