Bericht der Gescherer Zeitung vom 02. August 2017
Männer des Donnerstagskreises pflegen freiwillig Anlagen und Gebäude auf dem Museumsgelände
Von Helene Wentker
Gescher. Nun sind sie schon in dritter Generation am Ball – was in diesem Fall bedeutet: Sie sind mit Harke, Heckenschere, Besen und Schiebkarre unterwegs. So sieht man sie donnerstags in den Morgenstunden in den Anlagen des Museumshofes. Denn dass die blitzsauber und vorbildlich gepflegt sind, verdankt sich weder den Heinzelmännchen noch städtischen Gärtnern: Die Rentner des Donnerstagskreises sind es, die Auf dem Braem alles in Schuss halten. Seit „ewigen Zeiten“ gehe das schon so, lachen die 68- bis 80-Jährigen. Und vor ihnen waren es andere, die diese Aufgabe „auf dem historischen Boden, auf dem wir hier stehen“ (Zitat Franz-Josef Menker) übernommen hatten.
Dabei ist es nicht allein die Pflege der Außenanlage, den diese derzeit sieben-Mann-starke Truppe leistet. Denn auf der insgesamt 3,5 Hektar großen Fläche stehen neben dem Haupthaus weitere sieben Gebäude, und zwar Speicher, Muuseschoppe, Brauhaus, Backhaus, Remise, Bienenstand und (seit Herbst 2016) das Hillgenhüsken. Auch dort sehen die Rentner nach dem Rechten, helfen, wenn Aufbau, Aufräum- oder Ausbesserungsarbeiten anfallen. Selbst vor Pflasterarbeiten schrecken die Männer im Notfall nicht zurück. „Wenn man sich das bei Experten anschaut, kann man es auch umsetzen“, sagen sie selbstbewusst.
„Sie“, das sind Bernhard Lammerding, Franz-Josef Heming, Josef Brillert, Max-Dieter Winkler, Bernhard Kuhlage, Erich Vennes, Jan van Ditshuizen und Heinz Kloster.
„Ich finde, es ist eine gute Sache, den Museumshof in Ordnung zu halten. Ich bin nämlich sehr heimatverbunden“, antwortet Franz-Josef Heming auf die Frage, warum er sich ehrenamtlich engagiere. Erich Vennes steuert augenzwinkernd ein weiteres starkes Argument bei: „Dann gehen wir unseren Frauen nicht auf den Keks…“ Alle lachen. Doch es ist offensichtlich nicht nur ein Geben: „Gemütlichkeit und gute Kameradschaft und schließlich eine Struktur für den Tag“, finden die Senioren darüber hinaus in ihrem freiwilligen Engagement.
Neben der regelmäßigen Anlagenpflege beweisen die fidelen Herren auch ihre Backkünste. Unterstützt von einigen Ehefrauen backen sie zu Frühlings- und Erntedankfesten sowie zu besonderen (von Besuchern der Stadt beim Stadtmarketing gebuchten) Anlässen Steinofenbrot oder Kuchen und betreiben zu Festen eine Caféteria.
Auch da ist stets mehr zu tun als es den Anschein hat. Denn das Holz zum Heizen des großen Steinofens, die so genannten Buuschken (Reisigbündel), machen die Männer selbst. „So werden alten Handwerkstechniken gepflegt“, sind sie stolz auf überliefertes Brauchtum, das sie schon als kleine Jungen pflegten. Heming: „All das machen wir solange wir es können: Das hält fit.“ „Jeder bringt seine Talente ein. Und ich kann nur Karre schieben“, ergänzt Franz-Josef Menker vom Dienstagskreis, und die „Donnerstagsmänner“ lachen herzhaft. Nachwuchs für ihre Runde suchen sie auch. Allerdings muss der zwei Bedingungen erfüllen: „Man(n) muss mindestens 65 Jahre alt sein. Und Power mitbringen!“