Maiandacht mit verkürzter Predigt

Bericht der Gescherer Zeitung vom 15. Mai 2018

Foto: Franz-Josef Schulenkorf

Zu einer Maiandacht auf dem Museumshof hatte am Sonntag der Heimatverein Gescher geladen. „Barmherzigkeit“ war das Thema der von Pfarrer Hendrik Wenning gestalte­ten Andacht. Leider zog während der Andacht ein Gewitter auf. Wenning schloss seine drastisch gekürzte Predigt mit den Worten: „Meine Barmherzigkeit besteht darin, die An­dacht vor dem Unwetter rasch zu beschließen!“
Passender Ort für die Maiandacht war das Hilgenhüesken mit der auf­gestellten Marien-Statue auf dem Museumsgelände. Der im Jahr 2004 tödlich verunglückte Holztechniker und Tischlermeister Hugo Lölfing schuf in seinem Garten aus altem Eichenholz das für das Münsterland typische Hilgenhus. Unter der Leitung von „Museumsbaas“ Alfons Haar wurde das Hüesken vor einiger Zeit ab- und im Museums­hof wieder aufgebaut. Es fehlte eine entsprechende Heiligenfigur. Diese fand man in einer Bronzenachbildung der Madonna von Frido Graciani aus der Toskana.

Maiandacht in Plattdeutsch

Bericht aus Gescherer Zeitung vom 26.04.2018
GESCHER. Eine plattdeutsche Maiandacht findet am Mitt­woch (2.5.) um 15 Uhr in der Tungerloher St.-Antonius-Kapelle (Autobahnkapel­le) statt. «Die Mitglieder des Plattkreises werden dafür ei­nen festlichen Rahmen schaffen. Pfarrer Jacob wird zur Eröffnung eine Meditati­on halten. Passende Marien­lieder, natürlich in Platt, sind für alle vorbereitet und werden mit instrumentaler Begleitung angestimmt. Auch besondere Gebete im Wonnemonat Mai werden auf Platt gesprochen. Als Hö­hepunkt konnten, wie die Plattdeutschen mitteilen, zwei Solosängerinnen ge­wonnen werden, die ausge­wählte Gesangsstücke zu Gehör bringen werden. Zum Abschluss wird Pfarrer Jacob allen den Mariensegen ertei­len. Zum Ausklang wird für alle Teilnehmer im Bauernhof-Café Weitenberg eine Kaffeetafel geboten.

Vertrauensbeweis für den Vorstand

Heimatverein bestätigt komplette Führungsriege in ihren Ämtern

Bericht aus Gescherer Zeitung vom 26.04.2018
GESCHER (bv). Mit 500 Mitgliedern ist der Heimatverein Gescher ein bedeutender Kulturträger der Glockenstadt. Das wurde auch auf der Generalversammlung im Hotel Grimmelt in der Begrüßung durch den ersten Vorsitzenden Elmar Rotherm deutlich.

Vertreter der einzelnen Gruppen und Arbeitskreise sowie Stadtarchivar Andreas Froning berichteten aus ihrer Arbeit. Schriftführer Reinhold Löhring legte den Geschäftsbericht 2017 vor. Dabei wurde das umfangrei­che Jahresprogramm deutlich, das der Heimatverein in Verbindung mit dem Mu­seen der Stadt anbietet.

Den Kassenbericht trug El­mar Rotherm für die erkrankte Kassiererin Monika Niehues vor. Er konnte auf ein sattes Finanzpolster für zukünftige Aufgaben hinweisen. An dem Zahlenwerk hatte Josef Sicking nichts zu bemängeln, der mit Tobias Peirick den Prüfdienst übernommen hatte. Für Sicking prüft jetzt Brigitte Dicker.

Unter der Leitung von Günter Schültingkemper wurde der komplette Vor­stand einstimmig für die nächsten drei Jahre wieder­ gewählt.

Jeweils ein Arbeitskreis stellt auf der Generalversammlung seine Aktivitäten vor. In diesem Jahr oblag es Stephan Pollmann, den Anwesenden die Arbeit des Plattdütsken Krings näher zu bringen – das geschah natürlich auf Platt. Diese Gruppe bietet an jedem ersten Mittwoch im Monat ein Programm für alle Plattfreunde. In den Sommermonaten schwärmen sie aus zu Sehenswürdigkeiten der näheren und weiteren Umgebung, während man im Winterhalbjahr im Heinrich-Hörnemann-Haus tagt und sich alten Liedern, Gesprächen und Vorträgen an einer Kaffeetafel widmet.

 

Der wiedergewählten Vorstand des Heimatvereins Gescher stellte sich auf der Generalversammlung zu einem Gruppenfoto auf. Heinrich Schulte Brömmelkamp aus Kattenvenne (kl. Foto) unterhielt die Versammlung mit urigem Humor. Foto: Kortbus

Als Überraschungsgast trat Heinrich Schulte Brömmel­kamp aus Kattenvenne, be­ kannt aus Funk und Fernse­ hen, auf. Mit seinem urigen Humor wusste er die Heimatfreunde zu begeistern. Da wurden die Lachmuskeln ordentlich strapaziert. Mit tosendem Applaus wurde das Münsterländer Original nach dem Auftritt verabschiedet.

Den Schlusspunkt setzte Stadt-TV Gescher mit Dr. Hubert Upgang und Anton Nienhuis an der Spitze, die mit einem Kurzfilm „Ein Spaziergang durch Gärten im Münsterland“ auf großes Interesse der Heimatfreunde stießen. Mit Blumenpracht und künstlerisch gestalten Gartenanlagen in verschiedenen Münsterland-Orten, aufgenommen von Rudolf und Gudrun Vesper, hatte Stadt-TV eine gute Filmauswahl zum Frühling getroffen. Das neue Jahresprogramm des Heimatvereins, darauf wurde verwiesen, liegt den Mitgliedern vor.

Heimatverein lädt zu Museumshof-Führungen

Bericht aus Gescherer Zeitung vom 18.04.2018

Foto: az

Ein wichtiges Zeugnis der älteren Siedlungsgeschichte Geschers und seiner Bauernschaften ist das Haupthaus auf dem Museumshof „Auf dem Braem“. Dieses aus dem 17. Jahrhundert stammende Kötterhaus steht im europaweiten Kulturerbejahr 2018 besonders im Fokus des Heimatvereins Gescher e.V. Um Charakter, Lebens- und Arbeitsweise der Vorfahren darzustellen, bietet der Heimatverein ab sofort jeden Dienstag ab 16 Uhr öffentliche unentgeltliche Führungen im Haupthaus und auf dem Museumsgelände an. Alle Interessierten, insbesondere Familien mit Kindern, sind zu diesen Führungen eingeladen. Weitere Informationen zum europäischen Kulturerbejahr finden sich im Internet unter dem Link https://sharingheritage.de.

TV-Bauer besucht Heimatfreunde

Nachricht der Gescherer Zeitung vom 17. April 2018
GESCHER. Ein Highlight er wartet die Mitglieder des Heimatvereins Gescher in der Generalversammlung am kommen den Donnerstag (19.4.) um 19 Uhr im Hotel Grimmelt: Hier tritt der aus Funk und Fernsehen bekannte „Bauer Heinrich Schulte-Brömmelkamp“ aus Kattenvenne auf. Zunächst erfolgen die üblichen Regularien mit Geschäfts- und Kassenbericht wie auch Wahlen. Stadt-TV zeigt einen interessanten Film. Geschichten vom Lande wird dann Schulte-Brömmelkamp seinen Zuhörern im Saal präsentieren.

Heimatverein tagt bei Grimmelt

Nachricht der Gescherer Zeitung vom 12. April 2018
GESCHER (bv). Eine gute Beteiligung erhofft sich Vorsitzender Elmar Rotherm für die Generalversammlung des Heimatvereins Gescher, die am kommenden Donnerstag (19.4.) um 19 Uhr im Hotel Grimmelt stattfindet. Hier stehen unter anderem Geschäfts- und Kassenberichte sowie Wahlen auf der Tagesordnung.

Auch eine Vorstandsabordnung des befreundeten Heimatvereins Hochmoor wird der Einladung zu dieser Versammlung folgen, heißt es. Nach dem offiziellen Teil wird Stadt-TV Gescher einen interessanten Filmbeitrag präsentieren. Außerdem dürfen sich die Heimatfreunde auf einen Überraschungsgast freuen.

Freiwillige Helfer machen Dach dicht

Bericht der Gescherer Zeitung vom 09. April 2018
Gescher. Im Oktober letzten Jahres konnte der Heimatverein Gescher mit den Nachbarn vom Brook/Erntehook das Richtfest der neuen Rasthütte in Estern feiern. Geplant war, danach mit der Ausmauerung der Gefache der Hütte zu beginnen. Doch das schlechte Wetter und Frost ließen eine Fortsetzung der Arbeiten nicht zu.

Daumen hoch für das aktuelle Bauprojekt des Heimatvereins: Die freiwilligen Helfer haben das schöne Frühlingswetter genutzt, um das Dach der neuen Hütte in Estern dicht zu machen. Nun folgen Maurerarbeiten. Foto: az

Umso mehr freuten sich die Verantwortlichen des Heimatvereins, dass am vergangenen Samstag das tolle Wetter endlich eine Fortsetzung der Arbeiten ermöglichte. Nachdem die Handwerker die Eichenbretter angebracht hatten, konnte mit Dachfolie und Konterlattung das Dach endlich dicht gemacht werden. In dieser Woche sollen die Maurerarbeiten beginnen. Die freiwilligen Handwerker und Helfer werden mit Hochdruck an der Fertigstellung arbeiten, damit Radfahrer und Wanderer diese neue Schutzhütte in Estern bald nutzen können, heißt es. Das Bild zeigt die fleißigen Helfer.

Plattdütsker Kring trifft sich am 11. April

Nachricht der Gescherer Zeitung vom 05. April 2018
GESCHER. Am Mittwoch (11.April) um 15 Uhr findet das nächste Treffen der Plattförderer statt. Im Sitzungsraum (1. Obergeschoss) im Heinrich-Hörnemann-Haus werden die Teilnehmer die eingedeckte Kaffeetafel vor finden. „Was bedeutet „Heimat“, und wie vielschichtig ist unsere Heimat – oder sind schon viele Besonderheiten nicht mehr zu finden?“, lautet die Fragestellung. Dabei könne das Läuten der Bronzeglocken noch an erster Stelle stehen oder die Berkel, das Kuhlenvenn, die tief geduckten Kötterhäuser, natürlich der Kirchturm, das Grün der Bäume und vieles mehr. Hierzu werden die Teilnehmer entsprechende Geschichten und Gedichte hören und gemeinsam Lieder singen, natürlich mit instrumentaler Begleitung. Ferner wird auch für die Maiandacht, die am 2. Mai in der St.-Anonius-Kapelle auf „Platt“ stattfindet, geprobt. Zum Abschluss gegen 18 Uhr soll das Lied „Gesker, du mien Gesker“ erklingen. Interessenten und Plattfreunde sind wie immer willkommen.

Tag der offenen Tür im Stadtarchiv mit Ausstellung

Bericht der Gescherer Zeitung vom 05. März 2018

Da werden Erinnerungen wach

Stadtarchivar Andreas Froning zeigt, wie die rund 10 000 Archivalien gelagert werden Auf 120 Quadratmetern gibt es ein Rollsystem, das nicht nur die fachgerechte Aufbewahrung garantiert, sondern auch das Finden erleichtert. Fotos: FJ Schulenkorf

Von Franz-Josef Schulenkorf

Gescher (sk). Eine geballte Ladung Informationen zur Stadtgeschichte war am Sonntag beim „Tag der Archive“ im Rathaus zu finden. Zahlreiche Gescheraner nahmen die Gelegenheit wahr, sich über die Arbeit im Stadtarchiv zu informieren. Ein Schwerpunkt des Tages lag auf dem Thema „Demokratie und Bürgerrechte“.

Nein, einen Dornröschenschlaf kann man die Lagerung der Archivalien nicht nennen. Rund 10 000 Akten und mehr als 30 000 Fotos lagern wohlverwahrt im Keller des Rathauses, weiß Stadtarchivar Andreas Froning. Ein ausgeklügeltes System macht es einfach, Unterlagen zu einem bestimmten Thema zu finden. Gelagert sind diese in einem 120 Quadratmeter großen Kellerraum, der über ein gleichbleibendes Klima verfügt. „Bei rund 20 Grad Celsius und 50 Prozent Luftfeuchtigkeit werden die Archivalien bestens gelagert“, sagt Froning. So lagern im Stadtarchiv nicht nur relevante Unterlagen aus dem Rathaus, sondern auch Unterlagen von örtlichen Vereinen und Verbänden sowie zur geschichtlichen Entwicklung der Stadt. Diese mussten teilweise aufwendig „entsäuert“ werden, so dass sie die Lagerung überstehen.

Wichtig ist es Froning, dass das Stadtarchiv nicht nur alle zwei Jahre beim „Tag der Archive“ seine Türen öffnet. Bei Interesse steht er mit seinen ehrenamtlichen Mitstreitern an fünf Tagen der Woche zur Verfügung.

In der Ausstellung „Demokratie und Bürgerrechte“ nahm die Großdemo 1990 gegen die geplante Mülldeponie in Estern einen großen Raum ein. Unter anderem wurde nicht nur ein Original-Transparent gezeigt, sondern auch ein Videofilm, der von den Besuchern gespannt verfolgt wurde. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung, die während der Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen ist, ist die Gegenwehr zum geplanten Abriss der Marienkirche.

So wie Kathrin und Jan Pollmann erforschten die Besucher die enorme Fotosammlung. Da kamen manche Erinnerungen auf. „Da stand damals noch dieses und jenes Haus; die Straße nahm den Verlauf“, erinnerte man sich.

Im Sitzungssaal stellte die Archivgruppe des Heimatvereins mit Alfons Haar und Rudolf Große-Ahlert ihre Arbeit vor. Hier informierten sich die Besucher über das spannende Feld der Familienforschung. Antonius Dönnebrink (Hochmoor), der selbst Ahnenforschung betreibt, konnte Sonntag fündig werden. „Das war nicht mein letzter Besuch im Stadtarchiv“, versichert er. Auch bei Johannes und Maria Kemper wurde das Interesse für Geschichte geweckt. Die Ausstellung „Demokratie und Bürgerrechte“ ist noch drei Wochen im Rathaus zu sehen.

Die Archivgruppe Familienforschung mit Alfons Haar (2.V.I) stellt den Besuchern ihre Arbeit vor.
Jan und Kathrin Pollmann stöbern in 30 000 Fotos. Da werden so. manche Erinnerungen wach und Blicke in die Geschichte möglich.

„Demokratie und Bürgerrechte“

Bericht der Gescherer Zeitung vom 28. Februar 2018
Stadtarchiv öffnet am Sonntag zum bundesweiten Tag der Archive / 1990 Demo gegen Mülldeponie

GESCHER. Alle zwei Jahre wird am bundesweiten „Tag der Archive“ die öffentliche Aufmerksamkeit auf die vielfältigen gesellschaftlichen Funktionen der Archive gelenkt. Viele hundert Archive unterschiedlichster Sparten öffnen seit 2001 an den Aktionstagen für die Bürger ihre Türen und präsentieren sich mit interessanten Programmen der Öffentlichkeit als moderne Dienstleister. Auch das Stadtarchiv der Stadt Gescher wird wieder seine Türen öffnen und allen Interessierten die Möglichkeit bieten, sich entweder über die Arbeit des Archivs im Allgemeinen oder auch konkret zu einem historischen Thema zu informieren. Der Tag der Archive findet am kommenden Sonntag (4. 3.) im Rathaus statt und steht unter dem Motto „Demokratie und Bürgerrechte“.

Dokumente und Fotos im Stadtarchiv erinnern an die Bürger-Proteste im Jahr 1990 gegen die geplante Mülldeponie in Estern/Nordvelen. Am kommenden Sonntag ist das Archiv im Rathaus von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Foto: Schulenkorf/Archiv

Zu diesem Thema finden sich auch im Stadtarchiv Gescher zahlreiche Dokumente der jüngeren Zeitgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Zum Beispiel sahen 1961 konservative Kreise den Teufel selbst am Werk, als die Eltern in Hochmoor eine überkonfessionelle Gemeinschaftsschule forderten, heißt es in einer Pressemitteilung des Stadtarchivs. 1968 protestierten auch in Gescher Schüler und junge Erwachsene gegen das „Establishment“, suchten die Konfrontation mit dem damaligen „Kriegerverein“ und setzten sich für den Frieden in der Welt ein. Unter der Überschrift „Gescher, erwache aus deinem Dornröschenschlaf!“ rief ein Leserbrief in der Gescherer Zeitung am 1. 6.1990 gegen die geplante Mülldeponie in Estern/Nordvelen zur Mobilisierung auf und setzte den Grundstein für die Großdemonstration im Oktober 1990 mit über 7000 Bürgern. Auch der drohende Abriss der Marienkirche und die zahlreichen Aktionen im Jahre 2011 wie Unterschriftenlisten und Mahnwachen sind als zeitgeschichtliche Dokumente einzusehen.

Die Ausstellung „Demokratie und Bürgerrechte“ wird am Sonntag von 11 bis 18 Uhr im Rathaus zu sehen sein. Die Mitarbeiter des Stadtarchivs und die Mitglieder der Archivgruppe des Heimatvereins Gescher stellen ihre vielfältige Arbeit vor, Besucher können sich vor allem ausgiebig über das spannende Feld der Familienforschung informieren. In der Rathaus-Cafeteria ist für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt; der Eintritt zu allen Angeboten ist frei.