Bericht der Gescherer Zeitung vom 22. November 2017
Heimatabend mit Grünkohlessen lockt über 100 Teilnehmer an / Akteure sorgen für viele Lacher
GESCHER. Zu den Publikumsmagneten in Gescher zählt seit Jahren der große Heimatabend mit Grünkohlessen und Programm im Hotel Grimmelt einige Wochen vor Weihnachten. „Moos un Mettwoste“ als zünftiges Münsterländer Menü, garniert mit vorwiegend plattdeutschen Beiträgen von Akteuren aus den Reihen des Heimatvereins und bekannten Volksliedern, waren so ganz nach dem Geschmack der Teilnehmer. Über 100 Paohlbürger fanden den Weg zu dieser Veranstaltung und wurden durch den Heimatvereinsvorsitzenden Elmar Rotherm begrüßt. „Wir wissen oft gar nicht zu schätzen, dass es solche Traditionen auch heute noch gibt“, lobte Bürgermeister Thomas Kerkhoff das große Engagement der Heimatfreunde und schloss dabei die Hochmooraner ein, die wenige Tage zuvor den Martinsumzug organisiert hatten.
Gerburg Dinkheller oblag es, durch das umfangreiche Programm zu führen und erntete Applaus für die lustige Schilderung eines Martinsumzuges als „Demonstrationsveranstaltung“. „De verdammten Kerls“, so beschwert sich eine Frau im Beitrag von Heinrich Sicking über den Radau – am Ende stellt sich der eigene Mann als der Krachmacher heraus. „Anna und dat Finanzamt“ hieß es auf humorige Art in einer Glosse, ebenfalls von Heinrich Sicking. Zwischen durch erklangen Volkslieder, musikalisch unterstützt von Clemens Ening mit seinem Akkordeon.
Dann wurde aufgetischt – aus der Küche Grimmelt wurde der dampfende Grünkohl serviert, den sich alle schmecken ließen. Nach dem Essen folgte das Grünkohllied, bevor Edeltraud Ening ein etwas anderes Gedicht vom Erlkönig präsentierte und damit alle Lachmuskeln strapazierte. Wie ein normaler Sonntag so aussieht, wenn Oma früh aufsteht und nach dem Rechten sieht, auch mit diesem Beitrag hatte Powerfrau Edeltraud die Lacher auf ihrer Seite. Reinhold Bußwolder beleuchtete die gute alte Zeit, als Oma das Nähen und Stricken übernahm und die ach so moderne Technik noch nicht kannte.
Eine Geschichte über die Hochzeit eines Sohnes gab Elmar Rotherm zum Besten, bevor Anton Nienhuis und Dr. Hubert Upgang von Stadt-TV Gescher einen Videofilm auf die Leinwand bannten über Bildstöcke und Wegekreuze in Gescher. Hier hatte der unvergessene Hobbyfilmer Hermann Abbing vor rund dreißig Jahren diese Zeichen des Glaubens im Bild festgehalten und lieferte eine ausführliche Beschreibung der 48 Zeichen der Frömmigkeit und des Glauben, die in den Fluren der Glockenstadt zu finden sind. Für dieses gelungene Werk gab es viel Beifall aus den Reihen der Heimatfreunde.
Nach mehr als drei Stunden ging ein großartiger Heimatabend zu Ende. Elmar Rotherm bedankte sich bei den Heimatfreunden und bei allen Akteuren und Gästen für ihr Erscheinen und die Unterstützung. Mit dem Schlusslied klang eine Veranstaltung aus, die auch künftig zum festen Kulturangebot zählen wird.
Von Bernhard Voßkühler