GESCHER/STADTLOHN. Wenn in der Nachbarstadt Stadtlohn am Kiepenkerl-sonntag (20.10.) um 13.30 Uhr der Umzug durch die Innenstadt startet, sind auch die Kiepenkerle vom Heimatverein Gescher mit dabei. Mit Musikbegleitung ziehen dann mehr als 70 Bäuerinnen und Kiepenkerle durch die Innenstadt und sind in ihren typischen Trachten – blauer Kittel, Mütze, Stock und Holzschuhe – zu sehen. Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister verteilen sie Äpfel und Eier an die Besucher oder gießen ein „Schnäpsken“ ein. Damit erinnern die wandernden Händler an ihre Aufgabe in früheren Zeiten, als sie mit ihren Tragen, den Kiepen, Nahrungsmittel und andere Produkte in die Orte brachten.
Erntedankfest des Heimatvereins auf dem Museumshof
GESCHER (emk). Klack, klack , klack war auf dem Pflaster des Museumshofes zu hören, als Hannes Kröger (8 J.) und seine Mutter Maria Kröger die Klumpen des Klumpenmachers Bernhard Berning aus Legden auf dem Museumshof anprobierten. Sein Stand gehört mittlerweile zum festen Inventar des Erntedankfestes des Heimatvereins Gescher.
Berning ist der letzte Klumpenmacher in Legden, der das aussterbende Handwerk in vierter Generation hauptberuflich seit 1992 weiterpflegt. »Da es immer weniger Mitbewerber gibt, habe ich gut zu tun. Wir machen alles nach alten Modellen. Ein Lederriemen über dem Fuß war die einfache und preiswertere Variante früher“, so Berning. Genau diese Variante bevorzugten Hannes und Maria Kroger aus Gescher. „Ich habe zu Hause schon ein Klumpenpaar. Die ziehe ich immer an, wenn wir draußen etwas machen“, freute sich Hannes über das Angebot. »Die sind bequem mit Fußbett. Da kann man so schön und schnell reinflutschen“, bestätigte seine Mutter.
Das durchwachsene Wetter hinderte die Besucher nicht daran, auch die anderen Angebote des traditionellen Erntedankfestes zu besuchen. Besonders gefragt war der Mittagstisch des Heimatvereins, gewürzt mit schwungvoller Musik des Musikzugs Gescher. „Wir lassen uns die Laune durch das Wetter nicht verderben“, bestätigte Elmar Rotherm, erster Vorsitzender des Heimatvereins Gescher letztlich zufrieden.
Korbflechter zeigten ihr Handwerk. Honigprodukte konnten erworben werden. Wolle der ostpreußischen Skudden lockte ebenso. Dennis Rotherm aus Coesfeld-Stevede hatte seine Skudden für den Streichelzoo auch mitgebracht. „Diese Schafrasse ist sehr robust und widerstandsfähig. Die Tiere stehen auf der roten Liste der aussterbenden Rassen“, bedauerte Dennis Rotherm.
Mit dem größten Pferd der Welt, dem englischen Shire Horse, gab es für die zahlreichen Besucher ein weiteres ganz neues tierisches Erlebnis. Mutige Kinder trauten sich, auf diesem riesigen Pferd eine Runde zu reiten. Da waren das Stockbrotbacken und das Nutzen der Holzspielzeuge schon ungefährlicher, aber genauso verlockend für die kleineren Besucher.
GESCHER. In vielen Haushalten gehört er seit Jahren dazu, der Wandkalender vom Heimatverein Gescher. Mit der gerade fertig gestellten Ausgabe für 2020 mit aktuellen und historischen Fotos aus Gescher haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter wieder einen interessanten, kurzweiligen und sehenswerten Begleiter durch das Jahr geschaffen. Die Kalenderblätter zeigen Landschaftsmotive, Häuser, Straßenansichten sowie Menschen und Tiere aus Gescher und Hochmoor. Namenstage und Ferientermine in NRW sind ebenso aufgeführt wie alle Vereinstermine – sofern diese übermittelt wurden. Alle feststehenden wiederkehrenden Termine der Kirchengemeinden und Vereine sind in übersichtlicher Form auf einer Sonderseite festgehalten. Zum Preis von elf Euro ist der Kalender im DIN-A3 Format ab dem kommenden Wochenende an folgenden Stellen erhältlich: Buchhandlung Mensing, „Ihr Buchladen“, Raiffeisenmarkt, Volksbank Gescher, Werkstattladen Haus Hall sowie Stadtinformation.
Auf dem Museumshof gibt es zahlreiche Attraktionen zu schmecken, zu sehen und zu erleben
Gescher. „Erntedank – met Jung und Old“ heißt wieder das Motto, mit dem der Heimatverein Gescher e.V. am letzten Sonntag im September zum diesjährigen Erntedankfest einlädt. Seit Wochen haben die Aktiven dieses Fest vorbereitet und hoffen, dass sich zahlreiche Gäste aus Nah und Fern auf dem Museumsgelände „Auf dem Braem“ einfinden werden.
Dort startet ab 10 Uhr ein umfangreiches Programm, das Gelegenheit bietet, sich mit anderen Gästen zu unterhalten, regionale und überregionale Spezialitäten zu verkosten und sich auf dem Museumshof umzusehen. Schon am frühen Morgen hat die Bäckermannschaft den alten Steinofen mit „Busken“ (Holzreisig) angeheizt. Bald wird dann der Duft von frisch gebackenen „Bauernstuten“ in die Nase steigen, die dann zum Verkauf angeboten werden. Die Kleinen werden wieder begeistert sein, wenn sie sich als Bäcker betätigen und über einem Holzfeuer ihr eigenes Stockbrot backen können.
Gleich nebenan sind zahlreiche selbst hergestellte Holzspielzeuge von Ludger Gamon aufgestellt, mit denen die Kleinen und auch die Großen Neues entdecken und ausprobieren können. Rund um den Erntekranz werden zahlreiche westfälische Gerichte angeboten: Buchweizenpfannekuchen, nach allem Rezept gebacken, Töttchen, deftige Erbsensuppe mit gehaltvoller Einlage, selbst gebackenes Brot, mit Schinken oder Wurst belegt, und Bratwurst vom Grill. Wieder genießen kann man frische Emder Matjes in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Eine Alternative zur heimischen Küche! Selbstverständlich stehen auch gekühlte Getränke bereit. Im historischen Brauhauscafé sind ab 13 Uhr die Tische gedeckt. Dort bieten die Damen des Museumscafés selbst gebackenen Kuchen und Schnittchen an.
Zum Erntedankfest gehören traditionell Wurstwaren aus der Region um Gescher, die zum Verkauf bereitgehalten werden. An einem weiteren Stand bietet Birgit Bartsch von der Natur-Oase-Harwick Honig aus eigener Imkerei und Marmeladen aus eigenem Obstgarten an. Holzschuhe für die Gartenarbeit oder als schmucke Dekoration findet man am Stand des Holzschuhmachers Bernhard Berning aus Legden, der mit Hilfe von Originalwerkzeugen vorführt, wie man früher Holzschuhe aus Pappel- oder Weidenholz anfertigte. Eine andere Handwerkskunst zeigen die Korbflechter Josef Tastowe (Hochmoor) und Rudolf Klocke (Velen) und bieten ihre schmucken Korbwaren zum Verkauf an. Die Schafzüchter Dennis Rotherm und Holger Beeke lassen in einem Pferch Ostpreußische Skudden und Pommersche Landschafe weiden, ein Blickfang für die Kleinen. Was alles aus Schafwolle gemacht werden kann, demonstriert Barbara Rotherm an ihrem Stand. Auch in diesem Jahr kommt der Kaltblüter Wallach Moses, ein wegen seiner Größe schon beeindruckendes Shire Horse, aufs Museumsgelände und führt kleine Kunststücke vor, die es in seiner Ausbildung gelernt hat. Mutige Kinder können sich, auf diesem gutmütigen Pferd sitzend von der Besitzerin llka Humpohl eine kleine Runde führen lassen.
Neben Landmaschinen werden dem Besucher alte Fahrzeuge von den Oldti-merfreunden rund um Heiko Wollenweber aus Gescher ins Auge fallen. Alte Traktoren, ausgestellt von den Treckerfreunden Gescher, sind vor dem Heinrich-Hörnemann-Haus zu sehen. Rechtzeitig fertiggestellt und zu kaufen ist der neue Jahreskalender 2020 vom Heimatverein Gescher, der sowohl aktuelle als auch historische Fotos zeigt und an wichtige Termine erinnert.
Selbstverständlich stehen an diesem Tag alle Türen der Museumsgebaude zur Besichtigung offen, sodass man einen Einblick in das bäuerliche Leben um die Jahrhundertwende nehmen kann. Zudem bietet der Heimatverein Führungen an. Hinweise gibt es vor Ort.
GESCHER. Das nächste Treffen des Plattdütsken Krings ist am Mittwoch (2. 10.) um 15 Uhr. Nach einigen Ausflügen in der Sommerzeit ist nun die Runde im Heinrich-Hörnemann-Haus, Lindenstraße 2, angesagt. Einige Teilnehmer haben ein interessantes Programm aufgestellt, das Vorträge im Wechsel mit Liedern vorsieht. Auch ein neues Lied wird erprobt, natürlich auf Plan. Die Kring-Mitglieder werden gebeten, Fotos von den jüngsten Ausflügen mitzubringen, eventuell auch für das Vereinsalbum. Natürlich stehen wieder Kaffee und Kuchen bereit. Gegen 18 Uhr wird das Programm mit dem irischen Lied „Ein schöner Tag nun zu Ende geht“ ausklingen. Alle interessierten Plattfreunde sind willkommen.
GESCHER. „Erntedank – met Jung un Old“. So heißt es wieder auf dem Begrüßungsplakat am Eingang zum Museumshof, wenn der Heimatverein am kommenden Sonntag (29.9.) ab 10 Uhr zum Erntedankfest einlädt. Dort ist jeder von nah und fern ein gern gesehener Gast. Für diesen Tag ist ein umfangreiches Programm vorbereitet worden.
Probieren sollte man die bewährten westfälischen Spezialitäten wie herzhafte Buchweizenpfannekuchen, selbst gebackenes Bauern-brot, Erbsensuppe, Töttchen und Bratwurst, teilt der Heimatverein mit. Auch die echten Emder Matjes werden nicht fehlen. Produkte aus der Region, Wurstwaren sowie Honig und Marmeladen runden das Angebot ab. Die Kleinen können sich wieder auf das Stockbrotbacken und spezielles Holzspielzeug freuen. Ab 13 Uhr ist die Cafeteria im Brauhaus geöffnet. Für kühle Getränke ist natürlich gesorgt.
Auf dem Museumsgelände kann man miterleben, wie in einem alten Steinofen Brot gebacken wird. Alte Handwerkskunst wie das Korbflechten, Wollespinnen und Holzschuhmachen wird vorgeführt. Seltene Schafsrassen, Skudden und Pommersche Landschafe sowie ein großes Shire Horse sind zu sehen. Alte Fahrzeuge werden von den Oldtimerfreunden aus Gescher und von den Treckerfreunden präsentiert.
Auch der neue Fotokalender 2020 vom Heimatverein mit wichtigen Terminen wird käuflich zu erwerben sein. Natürlich können die Besucher an diesem Tag die Gebäude des Freilichtmuseums kostenlos besichtigen. Mit Führungen auf dem Museumshof möchte der Heimatverein auf seine Arbeit aufmerksam machen. Hinweise gibt es vor Ort.
Schon am Samstagmorgen werden die Bäcker den Backofen in Betrieb nehmen und die ersten Bauernstuten backen, die ab 11 Uhr gekauft werden können.
GESCHER. Am kommenden Mittwoch, 4. September, bietet der Plattdütske Kring im Heimatverein Gescher eine Busfahrt zum Wasserschloss Anholt an. Die Abfahrt erfolgt pünktlich um 13.30 Uhr an der Konrad-Adenauer-Straße (Kunsthalle).
Das Wasserschloss liegt in einem Landzipfel an der niederländischen Grenze „Bräen-Gau“, Issel. Die Mitreisenden werden von der Zugbrücke aus eine etwa einstündige Führung durch die Burg erleben und dabei von einem kundigen Ansprechpartner begleitet. Natürlich werden auch die Außenanlagen mit Park und Garten nicht fehlen. Anschließend werden die Teilnehmer mit dem Bus zu einem gemütlichen Café gefahren, wo eine Kaffeetafel bereitsteht und jeder seinen „Lieblingskuchen“ auswählen kann. „Dabei soll unser schönes altes Platt nicht zu kurz kommen“, teilen die Organisatoren mit. Ende offen.
Mitglieder und interessierte Gäste sind willkommen und sollten sich unter Tel. 5102 oder 4425 anmelden.
GESCHER. In der erst kürzlich eingesegneten Radhütte des Heimatverein Gescher e.V. in Estern wurde am vergangenen Wochenende der erste Schaden verursacht. Unbekannte brachen das im Foto gezeigte Holzschild mit den Maßen 170 mal 40 mutwillig ab und stahlen es.
Die Handwerker des Dienstagskreises sind sehr enttäuscht über dieses unverständliche und destruktive Verhalten. Eine Strafanzeige wurde gestellt. Für Hinweise zur Ergreifung der Täter wurde von privater Seite eine Belohnung von 150 Euro ausgesetzt. Hinweise an die Polizei Gescher.
GESCHER. Nach der Sommerpause unternimmt der Plattdütske Kring am Mittwoch (7.8.) eine Busfahrt in den Twentepark in den Niederlanden. Die Abfahrt ist wieder an der Konrad-Adenauer-Straße (Kunsthalle) um 14 Uhr. Ziel ist Haaksbergen.
Dort erwartet die Plattfreunde ein unter Dampf stehender historischer Dampfzug, der bereitsteht, um die Reisenden aus Gescher aufzunehmen. Die Fahrt führt nach Boekelo und Bad Boekelo und wieder zurück. Im Bahnhofsgebäude wird dann die Kaffeetafel bereitsehen. Die technische Museumsanlage bietet die Möglichkeit, mehrere historische Dampflokomotiven live zu erleben und zudem eine große Werkstatt, wo alte Lokomotiven und weitere Fahrzeuge restauriert werden, zu besichtigen. Auch die Altstadtvon Haaksbergen kann entdeckt werden. Die Rückfahrt erfolgt gegen 18 Uhr, das endgültige Ende ist offen. Interessenten und Gäste sind willkommen. Anmeldung unter Tel. 5102 oder4425.
Wander-Schutzhütte „Bittners Hüüsken“ in Estern feierlich eingeweiht
GESCHER (sk). „An Gottes Segen ist alles gelegen!“, sagt Elmar Rotherm, Vorsitzender des Heimatvereins am Samstagmorgen. Knapp zwei Jahre nach den ersten Planungen konnte die Radfahrer- und Wander-Schutzhütte „Bittners Hüüsken“ in Estern offiziell eingeweiht werden. Gemeinsam nahmen Pfarrer Hendrik Wenning und sein evangelischer Amtsbruder Rüdiger Jung die Einsegnung vor.
Mit der Schutzhütte im Städtedreieck Südlohn-Stadtlohn und Gescher hat der Heimatverein kein geeigneteres Grundstück für den Bau finden können. Pfarrer Wenning betonte während der Einsegnung, wie wichtig es sei, einen Raum zu finden, in dem man sich bergen, schützen und rasten könne.
Im Beisein vieler Bauhelfer, Handwerker und natürlich der Nachbarn besprengte der Pfarrer das Bauwerk mit Weihwasser und gab ihm so den kirchlichen Segen. Nicht fehlen dabei durfte das Kirchenlied „Lobe den Herren“, das als münsterländische Nationalhymne bekannt und beliebt ist, und das die Teilnehmer der Feierstunde inbrünstig und lautstark sangen.
Anschließend wurde die Fertigstellung der Schutzhütte gebührend gefeiert. Dabei wurde deutlich, dass die Hütte bereits jetzt stark frequentiert wird. Nachbarschaften und Kegelclubs steuerte die Hütte an, um dort zu rasten; so auch der Kegelclub „Die Flunker“ aus Stadtlohn. Die Kegler sprachen dem Heimatverein ein großes Lob zur Schutzhütte aus.
Die Schutzhütte „Bittners Hüüsken“ in Estern erinnert mit ihrem Namen an die Familie Bittner, die hier nach dem Krieg in den fünfziger und sechziger Jahren gewohnt hat. Aus Schlesien vertrieben, kam die Familie Bittner nach Gescher und wurde auf dem Hof Krasenbrink, Estern 51, einquartiert.
1950 errichtete Landwirt Krasenbrink ein kleines Haus mit der Hausnummer 51a, in das die siebenköpfige Familie Bittner einzog. Ende der sechziger Jahre zog die Familie Bittner nach Gescher, und das Gebäude diente fortan als Schuppen für landwirtschaftliche Maschinen, bevor es vor dreißig Jahren abgerissen wurde.
Auf der der Suche nach einem Standort für eine Schutzhütte stieß der Heimatverein auf das besagte Grundstück. Im September 2017 begannen die ersten Arbeiten. So konnte im Oktober das Holzständerwerk gerichtet werden. Ein Jahr später wurde die Schutzhütte, die an eine münsterländische Schirmschoppe erinnert, nach und nach fertiggestellt. Dieses war nur möglich, so Rotherm, durch die vielen ehrenamtlichen Helfer, die unter „Museumsbaas“ Werner Terwey die Hütte wachsen ließen, sowie durch eine außerordentlichen Finanzspritze der Volksbank Gescher.
Letzte Hand legten Terwey und Peter Bittner an: Gemeinsam brachten sie ein Schildchen mit der Hausnummer 51a an.
Unter den
zahlreichen Gästen war einer, der sich besonders über die Hütte freute: Peter
Bittner, der seine Kindheit hier verbrachte und vielen Gescheranern als
ehemaliger Gastwirt noch bekannt sein dürfte. Der heute 75-Jährige, der im Raum Kassel lebt, wusste noch so manche
Geschichte aus seinen Kindertagen zu erzählen.
Die
Heimatfreunde wünschen sich, dass viele Wanderer und Radfahrer „Bittners
Hüüsken“ ansteuern und hier rasten, aber auch Schutz und Erholung suchen, so
der Vorsitzende.